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Gisander (Schnabel,) Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. EA. Nordhausen, 1732

€ 1.600,-- 

Gisander [d.i. Johann Gottfried Schnabel]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer, Zweyter Theil, oder fortgesetzte Geschichts-Beschreibung Alberti Julii, eines gebohrnen Sachsens und seiner auf der Insel Felsenburg errichteten Colonien, entworffen von dessen Bruders-Sohnes-Sohnes-Sohne, Mons. Eberhard Julio, Curieusen Lesern aber zum vermuthlichen Gemüths-Vergnügen ausgefertiget, auch par Commission dem Drucke übergeben Von Gisandern. Teil 2 [von 4; Erstausgabe]. Nordhausen, Verlag Johann Heinrich Gross, 1732. Klein-8°. 17 x 10 cm. [6] Blatt, 622 Seiten. Lederband der Zeit auf vier Bünden mit blindgeprägtem, ledernem Rückenschild und Streicheisenlinien.

Erstausgabe des zweiten Teils. Holzmann/Bohatta, Pseudonyme, 108. Dünnhaupt V, 2.II.1. Kippenberg XVII. Goedeke III, 264, 56. Ullrich, Robinson und Robinsonaden, 127. Mit dem zweifarbigen, in Rot und Schwarz gedruckten Titelblatt und den beiden Falttafeln in Kupferstich (Anordnung der Tische beim Fest des Kapitän Wolfgang und Grundriss der Insel Klein-Felsenburg). Ullrich erwähnt die Kupfertafel mit dem Grundriss der Insel Klein-Felsenburg als Titelkupfer, die allerdings in seinem Referenzexemplar fehlt, bei Kippenberg finden sich beide Kupfern vor dem Titelblatt eingebunden. Im hier vorliegenden Exemplar wurde die Tafel zur Tischanordnung nach Seite 2 und der Grundriss nach Seite 452, je also mit dem Text konvergent, eingebunden. „Auch hier zeigt sich vornehmlich in den Erzählungen des zweiten Bandes der heitere Humor des Dichters, besonders in einzelnen Figuren, so der ‚Frau Primarius, der Zuflucht aller heiratslustigen Jungfern‘, der Person des Quacksalbers, Harkerts Schwager und dessen Einkommen um den ‚Calcantendienst‘ u.s.w. Eine reiche Geschichtskenntnis unterstützt ihn in den Kolonistenerzählungen, so ganz besonders, wie bemerkt, in der eigenartigen Lebensgeschichte des Einsiedlers Cyrillo. Eine sehr eingehende Schilderung des Krieges ‚wider die Granadischen Mauros‘, des Streites Ferdinands und Ludwigs XII. um Neapel und dann der Entdeckungsfahrten der Spanier wird in Cyrillos Erlebnisse verflochten. Schnabel wird hier vieles aus Geschichtswerken herüber genommen haben. Die äußerst sprichwörterreiche Sprache erhebt sich in den dichterisch hervorragendsten Teilen zu großer Kraft, Natürlichkeit und Traulichkeit […].“ (Kippenberg, Robinson in Deutschland, Seite 105). Einband etwas berieben und leicht wasserfleckig mit kleineren Fehlstellen im Lederbezug durch Wurmfraß, hinteres Außengelenk eingerissen (6,5 cm), Ecken bestoßen und Lederbezug dort aufgeplatzt, im vorderen Innenfalz minimal gelockert, Papier einschließlich der Tafeln durchweg leicht gebräunt und sehr vereinzelt blass stockfleckig, Grundrisskupfer mit Einriss im Falz (ca. 3 cm). Im Ganzen, fernab der beschriebenen Mängel, durchaus noch schönes Exemplar dieser raren Ausgabe.

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